Buchvorstellung: Das Rätsel Ödipus

Buchvorstellung: Das Rätsel Ödipus

Müsste ich spontan sagen, welches Buch mich in meinem Leben am meisten beeinflusst hat, “Das Rätsel Ödipus” wäre wahrscheinlich meine erste Antwort.  Wie ich bei meinen Recherchen herausfand, wird es mittlerweile leider nicht mehr verlegt – umso mehr ist es mir ein Bedürfnis, auf diesen Schatz aufmerksam zu machen!

Mein Urteil in einem Satz: Unbedingt lesen!

Der Autor

“Das Rätsel Ödipus” wurde von Norbert Bischof verfasst, einem der bekanntesten Deutschen Psychologen und Anthropologen. Herr Bischof ist Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina und zusammen mit seiner Ehefrau Träger des Deutschen Psychologiepreises. Neben “Das Rätsel Ödipus” hat Herr Bischof noch zahlreiche weitere Bücher veröffentlicht. Die komplette Liste seiner Buchveröffentlichungen findet man hier.

Die wichtigsten Fakten

“Das Rätsel Ödipus” ist 1989 im Piper Verlag München erschienen. Das Paperback umfasst 624 Seiten und wird leider nicht mehr verlegt. Ein PDF kann von der Homepage des Autors oder direkt hier heruntergeladen werden.

Meine Meinung zu “Das Rätsel Ödipus”

“Das Rätsel Ödipus” ist wahrscheinlich das einzige Buch, mit dem ich während meines Studiums in Berührung gekommen bin und das ich auch privat nochmal durchgelesen habe. Naja, eigentlich sogar zweimal. Ich glaube, das sagt schon eine Menge aus.

Ausgehend von der Frage, warum es bei wild lebenden Tieren eigentlich so gut wie nie zu inzestuösen Verbindungen kommt, obwohl doch (zu damaliger Zeit) die vorherrschende Lehrmeinung besagt, dass das Inzesttabu eine kulturelle (und damit exklusiv menschliche) Errungenschaft sei, entwickelt Herr Professor Bischof eine weitreichende Theorie der grundlegenden menschlichen Motivdynamik. Das Streben nach Autonomie, der Wunsch nach Intimität, das Verlangen danach, sich gegen andere durchzusetzen – all diese Verhaltensweisen sind aus dem Tierreich bekannt und, wie Herr Bischof zeigt, auf den Menschen übertragbar. Das Buch legt meiner Meinung nach anhand präziser Beobachtungen, wissenschaftlicher Experimente und logischer Schlussfolgerungen dar, warum wir Menschen tun, was wir tun. Nicht mehr. Nicht weniger.

“Das Rätsel Ödipus” steckt so voller guter Ideen, dass es mir wirklich schwer fällt auf den genauen Inhalt einzugehen, ohne den Rahmen dieses Beitrags zu sprengen. Man muss das Buch selber lesen. Beispielsweise hier, als kostenloses PDF.

Es lohnt sich!

Was hat “Das Rätsel Ödipus” mit (Neuro)Marketing zu tun?

Zugegeben, auch wenn das Buch an einigen Stellen auf Neuronen und die Entwicklung des menschlichen Gehirns eingeht, ist der Bezug zu Neuromarketing oder Neuroökonomie in dem Sinn, in dem ich diese Begriffe nutze, quasi nicht existent. Dafür beschreibt das Buch sehr anschaulich die menschliche Motivdynamik, oder mit anderen Worten: Es beantwortet die Frage danach, was Menschen wirklich wollen, was sie antreibt. Marketingmaßnahmen, die diese Motivsysteme bedienen, sollte daher theoretisch ein größerer Erfolg beschieden sein als Marketingmaßnahmen, die diese Motivsysteme außer Acht lassen. “Das Rätsel Ödipus” ermöglicht damit NeuroCounseling in Reinform.

Zusammenfassung: Das Wichtigste in 50 Wörtern

“Das Rätsel Ödipus” von Norbert Bischof ist ein absolut empfehlenswertes da fundiertes und trotydem gut lesbares Lehrbuch über die soziale Motivdynamik und die daraus resultierenden Emotionen. Da es mittlerweile nicht mehr verlegt wird, ist es kostenlos im Netz als PDF verfügbar, sodass es eigentlich keine Ausrede gibt: Unbedingt lesen!

 

Hinweis: Discover-neuro.de nimmt am Partnerprogramm von Amazon Teil. Sollte das rezensierte Buch über den oben stehenden Link bestellt werden, fließt ein kleiner Teil des Erlöses an den Autor dieser Rezension.