Die Falten des Gehirns

Die Falten des Gehirns

Wenn ich mich mit Marketern über die Möglichkeiten von Neuromarketing unterhalte, ist oft eine der ersten Fragen, die mir gestellt werden: “Und Sie können also messen, wo im Gehirn etwas passiert, wenn meine Kunden meine Werbung schauen?”
Ja, kann ich.
Mach ich aber nur selten.

Natürlich ist es wichtig zu wissen, welche Hirnareale an einem Prozess beteiligt sind. Meist sind es weit verzweigte Netzwerke – also mehr als eine eng umgrenzte Hirnregion. Und viele Hirnregionen sind Teil verschiedener Netzwerke. Je nachdem in welchem Netzwerk sie aktiv sind, unterscheidet sich die Funktion.
Die Amygdala, beispielsweise, ist bekannt geworden als “Angstzentrum” des Gehirns…
Bis man feststellte, dass sie auch beim Erleben von positiven Emotionen erhöhte Aktivität zeigt.

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Je mehr Falten des Gehirns, desto besser?

Genauso wichtig ist es aber zu wissen, wann ein Prozess stattfindet. Wie andernorts geschrieben, ist die räumliche Auflösung von EEGs, beispielsweise, eher begrenzt. Dennoch erlauben sie hervorragende Vorhersagen von Konsumentenverhalten.
Wo der Prozess stattfindet, kann also unter bestimmten Bedingungen vernachlässigt werden.

Auch die Falten des Gehirns sagen etwas über uns aus

Ort und Zeit waren für lange Zeit die beiden zentralen Dimensionen, in denen sich für mich die Realität des Gehirns abspielte. Irgendwann kamen dann noch Neurotransmitter und Hormone hinzu, wenngleich in stark nachrangiger Priorität. Man kann sie einfach so schlecht untersuchen. Aber das Zusammenspiel aus Neurotransmittern, Netzwerk (Ort) und Frequenz (Veränderungen über die Zeit) neuronaler Prozesse bestimmte für mich Verhalten und Erleben des Menschen.

Bis jetzt.

Denn wie es scheint, spielt auch die Anzahl der Wölbungen, der sogenannten Sulci, eine wichtige Rolle bei der (gesunden) Funktionsweise des Gehirns.
Seht selbst:

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