Werdet aktiv: Die Neuro+Marketing 4 a Better World Challenge

Werdet aktiv: Die Neuro+Marketing 4 a Better World Challenge

Als ich vor ein paar Monaten am Berliner Ostbahnhof ausstieg, fiel mir ein relativ unscheinbares Werbeplakat auf. Darauf zu sehen war ein kleines, dunkelhäutiges Kind, in abgetragener Kleidung und mit zutiefst Mitleid erregendem Gesichtsausdruck. Ich erinnere mich kurz stehen geblieben zu sein und mir gedacht zu haben: “Schrecklich, dass soetwas in weiten Teilen der Welt immernoch Realität ist.”

Dann bin ich weiter gegangen und habe mich wieder um mein eigenes Leben gekümmert.

Werbung für gemeinnützige Organisationen: Wirkt sie? Und wenn ja: Wie?

Bin ich ein schlechter Mensch?
In meinem Leben habe ich bestimmt hunderte Spendenaufrufe gesehen und gelesen, ohne je auch nur einen Euro für die Gute Sache überwiesen zu haben. Weder zu Weihnachten, noch zum Red Nose Day, noch sonst irgendwann.

Die Begebenheit am Ostbahnhof brachte mich zum Nachdenken und da ich mich mittlerweile ja sowieso viel mit der Wirksamkeit von Werbung und dem Einfluss von Zielgruppenmerkmalen beschäftige, kam mir eine Idee. Vielleicht liegt es nicht nur an mir, dass ich noch nie für die gute Sache gespendet habe. Vielleicht liegt es auch an der Art, wie die Werbung gestaltet ist.

Vielleicht braucht es einfach andere Art der Werbung?

Aus Neuromarketing Sicht wirkt Werbung genau dann, wenn sie eine Verbesserung unserer Lebenssituiation kommuniziert, die durch den Kauf des beworbenen Produkts oder der beworbenen Marke erreicht werden kann. Genau hier wird es für gemeinnützige Organisationen schwierig. Sie wollen nicht uns etwas Gutes tun, sondern anderen.
Natürlich geht Wohltätigkeit gegenüber anderen mit einem guten Gefühl für den Wohltäter einher. Oftmals können sogar soziale Anerkennung und Dankbarkeit erwartet werden – Entlohnungen, die für einige Menschen durchaus eine erstrebenswerte Verbesserung des Status Quo darstellen mögen. Viele Werbeanzeigen gemeinnütziger Unternehmen bewirken daher beim Betrachter ein schlechtes Gewissen – welches durch eine Spende oder sonstige Aktion erleichtert werden kann.

Soweit, so nachvollziehbar.

Das Problem ist aber: Auch wenn ich die Werbung einfach ignoriere, verschwindet das schlechte Gewissen ebenfalls mit der Zeit.
Zumindest bei mir. Und meistens geht das sogar relativ schnell.

Womit wir wieder bei der Frage wären: Bin ich ein schlechter Mensch?
Ich glaube nämlich, ich bin nicht schlechter als viele andere auch.

Die Idee: Versuchen wir mal etwas Neues – und minimieren das Risiko

Gemeinnützige Unternehmen verfolgen in meinen Augen höchst löbliche und unterstützenswerte Ziele – und vielleicht kann ich ihnen auf meine Weise helfen.  Ich bin zwar kein Werbetreibender, aber als Neuromarketer ich bin davon überzeugt dass es möglich ist, Werbung für gemeinnützige Organisationen zu generieren, die dem Spender einen echten Mehrwert verspricht.
Logo_realDie mehr macht, als nur ein leicht zu ignorierendes schlechtes Gewissen.
Die kreativ ist und den Betrachter dazu animiert, etwas für eine bessere Welt zu tun.

Ich selbst bin zwar sehr schlecht, wenn es darum geht effektive Werbung zu gestalten.

Mittels Neuromarketing kann ich jedoch untersuchen, welche Werbung tatsächlich wirkt und somit das Risiko einer nutzlosen Kampagne für gemeinnützige Unternehmen minimieren.

Eine Win-Win-Win Situation.

Die Neuro+Marketing 4 a Better World Challenge

Es hat ein wenig gedauert, ehe diese Überlegungen so weit gereift waren, dass sie in die Tat umgesetzt werden konnten – nun ist es aber so weit.

In Zusammenarbeit mit dem Center for Applied Neuroscience der Freien Universität Berlin starte ich die erste Neuro+Marketing 4 a Better World Challenge.

Worum geht es?

In den letzten Tagen haben wir eine Liste gemeinnütziger Organsiationen zusammengestellt, die auf Spenden angewiesen sind und die gern Hilfe bei der Akquise dieser Gelder hätten.
Nun fordern wir Marketingagenturen auf: Sucht euch eine dieser Organisationen aus und werdet kreativ. Gestaltet die beste, kreativste, wirkungsvollste Werbung für diese Organisation, die ihr könnt – und schickt sie uns. Jede teilnehmende Agentur verpflichtet sich, mindestens zwei, maximal fünf unterschiedliche Werbeplakate im A4 Format zu gestalten – von denen wir dann mit neurowissenschaftlichen Methoden dasjenige Design bestimmen, welches wahrscheinlich die meisten Spenden generieren wird.

Gemeinnützige Organisationen geben das Ziel vor.

Marketingagenturen generieren die Aufmerksamkeit.

Wir stellen sicher, dass die Werbung funktioniert.

Gemeinsam für eine bessere Welt

Das ist die Idee hinter der Neuro+Marketing 4 a Better World Challenge. Und dafür brauchen wir jede Unterstützung, die wir kriegen können. Von gemeinnützigen Organisationen. Von Marketingagenturen.

Und von euch!

Wenn ihr uns helfen wollt, diese Welt ein kleines bisschen zu verbessern, dann tragt die Botschaft weiter. Verbreitet die Idee der Challenge in eurem Netzwerk, verlinkt die Seite, macht darauf aufmerksam. Je mehr Menschen sich daran beteiligen, von der Idee berichten, desto besser.
Gemeinsam können wir viel erreichen.

Eine bessere Welt. Schritt für Schritt.